Johannes, Liber Sacerdotum
Autor Anonymus ;
Titel Johannes, Liber Sacerdotum
Untertitel
Publikationsjahr 1000 (ca.) - 1100
Publikationsort
Verlag/Herausgeber
Illustrationen Nein
Beschreibung

( Folia 41–51v des Codex latino 6514 der Bibliothèque Nationale in Paris, lat. Üs. des 13. Jhs., ursprünglich aber 10. oder 11. Jh. ).

Ursprünglich arabische Kompilation aus dem 10. Jahrhundert mit altägyptischen Wurzeln. Im 13. Jahrhundert aus dem Arabischen ins Lateinische übersetztes « Buch der Priester ». Liber sacerdotum ist ein Teil ( Folia 41–51v ) des Ms. Latino 6514 der Bibliothèque Nationale in Paris, einem Schriftenkonvolut aus dem 14. Jahrhundert. Es handelt sich um eine Schrift mit ca. 200 Rezepten über Farbmittel, Tinten, Mineralien, Glas, Elfenbein, Metalle und ihrer Verarbeitung. Sie beschreibt die Silbergewinnung mittels Trennung von Blei und Silber durch Abtreiben, kennt den Salmiak, beschreibt die Transmutation ( oder wenigstens die sichtbare Umwandlung ) der Metalle, Löten, Niello (nigellum), Vergoldung, Chrysographie, Herstellung eines roten Wachses, Herstellung künstlicher Steine ( Edelsteinimitationen ) und Farbmittel ( Zinnober, Mennige ), jedoch hauptsächlich Farbstoffe für die Färberei. In der Tradition des Lucca-Ms., um 800 und der Mappae Clavicula, um 1000. Teile sind klar aus Papyrus Leydensis 3. Jh. übernommen und finden sich in Albertus Magnus’ De mineralibus et coloribus 13. Jh. wieder.

Ausgaben Frz. und lat. Ausgabe: Berthelot, Marcelin: Introduction à l’étude de la chimie des anciens et du moyen âge, 3 Bde., Imprimerie Nationale, Paris 1893 ( = vollständiger Text in Lateinisch mit frz. Üs. ).
Berger, Ernst: Quellen und Technik der Fresko-, Öl- und Temperamalerei des Mittelalters von der byzantinischen Zeit bis einschliesslich der « Erfindung der Ölmalerei » durch die Brüder van Eyck, München 1897 ( Neudruck Walluf / Nendeln 1973, Auszüge in dt. Sprache S. 64–68 ).
Ruska, Jan: Studien zu den chemisch-technischen Rezepten des « Liber Sacerdotum », in: Quellen und Studien zur Geschichte der Naturwissenschaften und der Medizin Vol. 5; Berlin 1936.
Referenzen Alexander 1969–70, Straub 1984, Bordini 1991, Suhling 1996b, Wolters 1996b, Clarke 2001 , ZIndel 2010
Verfasser Zindel 2010