L’Academia Todesca della Architettura, Scultura et Pictura
Autor Sandrart, Joachim von ;
Titel L’Academia Todesca della Architettura, Scultura et Pictura
Untertitel oder Teutsche Academie der Edlen Bau-, Bild- und Mahlerey-Künste
Publikationsjahr 1675 - 1679
Publikationsort Nürnberg; Frankfurt
Verlag/Herausgeber
Illustrationen Ja
Beschreibung

Joachim von Sandrart ( Frankfurt a. Main 1606 – Nürnberg 1688 ), deutscher Maler, Kupferstecher ( lernte bei Sadeler ), Kunsthistoriker und spiritus rector der Kunstakademien in Nürnberg und Augsburg. Nach vielen Reisen und Umzügen ( England, Italien, Spanien, Holland, Wien, Paris ) zog er 1672 endgültig nach Nürnberg.

            Sandrart verfolgt in seiner « Teutschen Academie » das Ziel, nach der Katastrophe des Dreissigjährigen Krieges das deutsche Kunstschaffen wieder an den Stand der italienischen, niederländischen und französischen Malerei, Architektur und Bildhauerei heranzuführen. Es ist ein kunsttheoretisches und kunsthistorisches Werk, das jedoch in den Lebensbeschreibungen der Künstler wenig technisches enthält.

            Das Riesenwerk ist in drei Teile geteilt: Der 1. Teil enthält die allgemeine Einleitung in die drei Künste: Ein unbedenkliches Plagiat der Introduzione von Vasari, weiter Palladio, Serlio, Aldrovandi, des Lehrgedichtes Van Manders und des Traktates über die Ätzkunst von Abraham Bosse ( Paris 1645 ). Die Kapitel über die Malerei enthalten die in der Zeit üblichen Themen der Malerei: Besprechung von disegno, Proportion und Symmetrie des menschlichen Körpers, das Dekor in der Darstellung von Figuren, die Affekte und Farbgebung; weiter werden die Maltechniken in Tempera, in Öl ( auch auf Stein ) und Fresko sowie das Kupferstechen besprochen.

            Der 2. Teil beinhaltet die Lebensbeschreibungen der hervorragendsten Künstler seit der Antike. Viel ist von Vasari, Van Mander, De Bie, Ridolfi und Neudörfer übernommen. Der vielgereiste Sandrart bringt eigenständige und wichtige Informationen über zeitgenössische Maler. Wichtig sind die Biographien über Grünewald, Schongauer, Cranach, die beiden Beham, Pencz, Altdorfer, Elsheimer und über schweizer Künstler wie Niklaus Manuel, Heintz u.a. Sehr bedeutendes 16. Kap. des 3. Buches über ostasiatische Malerei. Den Schluss des grossen Werkes bildet die Übersetzung der « Malerbibel » Ovids nach Van Mander sowie die deutschsprachige « Iconologia Deorum ». Ein Denkmal deutschen Fleisses !

Ausgaben Weitere dt. und lat. Ausgaben: Academia nobilissimae Artis
Pictoriae, Nürnberg 1683 ( in Lateinisch, mit Zusätzen ) | in Deutsch, verbessert von J. J. Volkmann, bei Endter, Nürnberg 1769–1775 ( 8 Bde. ) | Sandrarts Teutsche Academie kritisch gesichtet, J. L. Sponsel, Dresden 1898.
Hg. und kommentiert von Dr. A. R. Peltzer; G. Hirth, München 1925 ( = erste kritische Neuausgabe dieser wichtigen Quellenschrift zur deutschen Künstlergeschichte, Teilausgabe ).
Faksimile-Neudruck, mit einer Einleitung von Christian Klemm und Jochen Becker, Verlag Dr. Alfons Uhl, Nördlingen 1994 / 95.
Referenzen Engelmann 1844, Sponsel 1896, Waet-zold 1921, Schlosser 1924, Teyssèdre 1965, Koller 1984, Dickel 1987, Bordini 1991, Zindel 2010
Verfasser Zindel 2010