Autor | De Mayerne, Theodore Turquet ; |
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Titel | Pictoria, Sculptoria, Tinctoria et quae subalternarum artium |
Untertitel | |
Publikationsjahr | 1615 (ca.) - 1646 |
Publikationsort | |
Verlag/Herausgeber | |
Sprache | Mehrsprachig |
Illustrationen | Nein |
Beschreibung |
Das Buch ist in verschiedenen Sprachen verfasst: Französisch, Deutsch, Latein, Italienisch, Englisch. Ein weiteres Manuskript des Britischen Museums (British Library, MS. Sloane 1990, 170 Folia) wurde von Werner 1964 De Mayerne zugeschrieben. Der Genfer Physiker und Arzt Turquet Theodore de Mayerne ( 1573–1655) hat diese Rezeptkompilation gesammelt und aufgeschrieben während seines Aufenthaltes in England zwischen ca. 1615–1645. Als königlicher Physiker von König James I. und Charles I. Hauptinhalte sind Ölmalerei, Buchbinden, Druck-techniken, Vergoldertechniken und Illuminierkunst ( Buchmalerei ). Malmittel, Glasmalerei, Techniken auf Pergament, Tinten und deren Herstellung und Anwendung, wie auch Aufbau der Malschichten auf verschiedenen Bildträgern mit präziser Beschreibung der Grundierungssysteme und Imprimituren etc. Sehr wichtig auch für Firnisse, z.B. Goldfirnis aus Weingeist und Benzoe; Erwähnung von Animae und Glorien ( = Terpentin ); Firnis aus Weihrauch und Sandarak in Terpentinöl; wichtige eigene Versuche mit Bernsteinfirnissen ( = « Firnis für Figuren » ); Erwähnung von Kopal ( = indischer Bernstein ) usw.; Leime und Kitte. De Mayerne stützt sich auf verschiedene Quellen, z.B. die Illuminierkunst stark nach Boltz von Ruffach 1549; z.T. Rezepte von Rubens, Van Dyck, Van Sommer, Bleyenberg, Joseph Petitot, M. Huskins, Blondel, Gentileschi, Capit. Sallé, Callot und von Studiomalern wie der Amsterdamer Abraham Latombé oder der Miniaturmaler Norgate etc. Die Handschrift zeichnet sich auch dadurch aus, dass nicht nur Rezepte gesammelt sind, sondern De Mayerne eigene Experimente nach diesen ausführt und kommentiert. Die Malmittelanweisungen sind im Original teils mit beschrifteten Farbmitteltests ergänzt. Gudrun Bischoff 2004 gibt eine geordnete Aufstellung der Themen zu Konservierung / Restaurierung, die De Mayerne in seinem Buch behandelt: Neben der Beschreibung und Bewertung der Farbmittel, Leime, Öle und Firnisse finden sich auch Hinweise auf Maltechniken mit Farbschichtenaufbau; weiter Leinwand glätten / entrollen, Grundierungs- und Malschichtfestigung, Reinigung, Firnisabnahme, Regenerierung von gebläutem Firnis, Kittung, Retusche und Rückseitenschutz. Das Ms. Sloane 1990 ( British Library ) wurde von Werner 1964 de Mayerne zugeschrieben, darf aber nicht mit Ms. Sloane 2052 verwechselt werden. Es ist eine Kompilation von 170 Folia der gleichen Zeit wie Ms. Sloane 2052, jedoch vom Inhalt her breiter gefasst und gibt Anweisungen zu Malerei und Firnissen ( u.a. Eiklarfirnisse ), Anweisungen zum Kupferstechen, zu Skulptur, Glas, Email, Keramik, Metallbearbeitung und Färberei.
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Ausgaben |
Berger, Ernst: Beiträge zur Entwicklungsgeschichte der Maltechnik, Folge IV, München 1901, S. 98–408 ( Vollständiger Text, die jeweilige Fremdsprache wird ins Deutsche übersetzt); Sändig Reprint, 1973, 1984, 2006. Auszüge bei: Eastlake, Charles Lock: Methods and Materials of Painting of the Great Schools & Masters. London 1847 ( 2 Bde. ), Reprint New York 1960. Originalversion nach MS. Sloane 2052 (kein Faksimilereprint): Faidutti, M. / Versini, C.: Le Manuscript de turquet de Mayerne, bei Audin Imprimeurs, Lyon 1965–67. Rinaldi, Simona: Theodor Turquet de Mayerne. Pittura scultura e delle arti minori 1620–1646. Anzio 1995. Besprechungen des Textes: Graaf, J. A. van de: Het De Mayerne Manuscript als Bron voor der Schildertechniek van de Barok. Utrecht 1958. Bischoff, Gudrun: Das De Mayerne–Manuskript. Die Rezepte der Werkstoffe, Maltechniken und Gemälderestaurierung. Verlag Anton Siegl, München 2004 (Originaltext neu geordnet + Kommentar). |
Referenzen | Werner 1964, Harley 1969, Koller 1984, Hess 1989, Bordini 1991, Duval 1992, Trevor-Roper 1993, Lehmann 1999, Wellmer 1999, Zindel 2010 |
Verfasser | Zindel 2010 |