L’Art du peintre, doreur, vernisseur.
Autor
Titel L’Art du peintre, doreur, vernisseur.
Untertitel Ouvrage utile aux artistes & aux Amateurs qui veulent entreprendre de peindre, dorer & vernir toutes sortes de sujets en bâtiments, meubles, bijoux, equipages &c. Seconde édition revue, corrigée & considérablement augmenté
Publikationsjahr 1773
Publikationsort Paris
Verlag/Herausgeber
Sprache Französisch
Illustrationen Nein
Beschreibung

Jean-Felix Watin war Maler, Vergolder und Lackierer und unterhielt daneben einen schwunghaften Handel mit selbst hergestellten Materialien und Werkzeugen. Die zweite, korrigierte und leicht erweiterte Ausgabe von 1773 ist ein qualifizierter und unerschöpflicher Fundus eines Staffiermalers zu Malmitteln und deren Zubereitung; weiter zu Materialien der Firnisse ( Cyprisches und Venetianer-Terpentin; Sandarak; Elemi-Balsam, Mastix; Stockharz = Schellack; Bernstein. Watin erwähnt zwei Sorten von Kopal und warnt vor der Verwendung von Kolophonium und Animae, usw. ); sehr ausführlich über Lackarbeiten ( z.B. Tempera à la chipolin mit Knoblauchköpfen ), dann Öl-Lackierungen und Imitation des chinesischen und japanischen Lackes; schwarzer Lack. Ferner erhabene Malerei, das wiederholte Abschleifen der Firnislagen, Aventuringrund, Vergoldung ( alte und neue Rezepturen mit Weingeistfirnis, oder gemischte Verfahren, polierte Ölvergoldung ); jegliche Imitationstechniken und Begriffe dazu ( Silberfarb = Weisspigment + Indigo + Rebenschwarz ); Beschreibung des Chipolin-Anstrichs ( porzellanartiger überfirnisster und polierter Leimfarbenanstrich, vergleichbar mit geschliffenem Pinselmarmor ) etc. ! Nach Beckmann 1772 ist Watin exakt in den Werkstoffangaben und Rezepturen, wie auch praktikabel in den technischen Anweisungen. Watin gibt den Stand der Farben- und Firnisfabrikation der Mitte des 18. Jahrhunderts wieder, nebst allen Verfälschungen, Imitationen und mit genauer Anleitung zu deren Ausführung. Sehr wichtig und weit verbreitet.

            In der Ausgabe von 1778 kritisiert Watin u.a. Delormois, dem er vorwirft, nicht getestete und nicht zu verwendende Firnisse zu empfehlen. Die Kritik ist allerdings nicht uneigennützig, da Watin hauptsächlich seinen eigenen, sogenannt geruchlosen Firnis auf den Markt bringen wollte.

beigefügt: Mémoire sur le vernis de la chine, du pére D’Incarville, p. 313–335 

Ausgaben
Frz. Ausgaben: Watin, Jean-Felix: L’Art du peintre, doreur, vernisseur. Ouvrage utile aux artistes & aux Amateurs qui veulent entreprendre de peindre, dorer & vernir toutes sortes de sujets en bâtiments, meubles, bijoux, equipages &c. Seconde édition revue, corrigée & considérablement augmenté, Paris 1773 ( beigefügt: Mémoire sur le vernis de la chine, du pére D’Incarville, p. 313–335 ; Ex. : Basel UB, Magazin : UBH Js IX 31) | Paris 1776 (Ex. : Bern UB Speichermagazin, Sektor E7 : MUE Klein p 153a) / Boubers, Liège et Paris 1778 | Impr. F. J. Desoer, Paris 1787 (Ex.: Bern UB Kunstgeschichte, Museum: KMU DB 5 40) | Desoer, Paris 1793 | weiter 1815, 1819 ( 8. Ausgabe ), 1823 | L. Mulo, Paris 1898 ( 13. Ausgabe, Encyclopédie Roret ).
Dt. Ausgabe: Der Staffirmaler, oder die Kunst anzustreichen, zu vergolden und zu lackiren, wie solche bey Gebäuden, Meublen, Galanteriewaaren, Kutschen, u.s.w. Nach der zweyten viel verbesserten Französischen Ausgabe übersetzt. Bey Siegfried Lebrecht Crusius; Leipzig 1774 (Ex.: Basel UB, Magazin: UBH Js IX 36) | idem, Leipzig 1779 | Voigt, Weimar 1784 ( Neuer Schauplatz der Künste und Handwerke, Bd. 207 ) | Watin, J. F.: Kunst des Staffiermalers, Vergolders, Lackierers und Farbenfabricanten ..., überarbeitet von D. Heidemann, Ilmenau 1824 | 1834 | überarbeitet von A. W. Hertel, Weimar 1854 ( = Neuer Schauplatz der Künste und Handwerke, Band 207 ) | überarbeitet von R. Tormin, Weimar 1882 | 1916 ( 14. Ausgabe ).
Vgl. auch: Bickes, Friedrich August: Das Ganze der Kunst des Lackierens, Vergoldens, Staffirmalens und der damit verbundenen Farbenbereitung, oder deutlichen Anweisung, wie solche bei Gebäuden, Meublen, Galanteriewaaren, Kutschen usw. auf die beste, leichteste und einfachste Art anzuwenden sind. Mit berichtigenden Bemerkungen über die Manieren des M. Watin und ein Anhang über die Bereitung und Anwendung des Chinesischen Lacks. Für Maler, Anstreicher, Tischler etc. grossen-theils nach Selbsterfahrungen. Classische Buchhandlung, Heilbronn 1834.
Reprints: Fac-simile Ausgabe Paris 1755 bei Edition Léonce Laget, Paris 1975 /Ausgabe Paris-Liège 1778 bei Edition Léonce Laget, Liège 1977 / dtsche Ausgabe Leipzig 1774 bei Kremer Reprint, Aichstetten (1986)
Erstausgabe L’art de faire et d’employer le vernis, ou l’art du vernisseur, auquel on a joint celui du peintre et du doreur, Quillau (1772) von Watin, Jean-Felix
Bezug zu anderen Quellen
Referenzen
Verfasser Zindel 2010
Feedback
Wissen Sie mehr als wir? Haben Sie einen Fehler entdeckt? Gerne nehmen wir ihre Informationen in unsere Datenbank auf.