Autor | Puff von Schrick, Michael ; |
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Titel | (Destillierbüchlein). Von den ausgebrannten Wassern. |
Untertitel | |
Publikationsjahr | 1476 |
Publikationsort | Augsburg |
Verlag/Herausgeber | |
Sprache | Deutsch |
Illustrationen | Ja |
Beschreibung |
Michael Puff von Schrick ( ca. 1400–1473 ) wird in der Abschrift Gen. 26 der Stadtbibliothek Schaffhausen als Doktor der Arznei bezeichnet. Er wurde wohl um 1400 in Schrick, einem Dorf in der Nähe von Mistelbach geboren und nannte sich auch deshalb Schrick., manchmal einfach nur Meister Michel. Nach 1429 begann er mit den medizinischen Studien, 1431 erwarb er das Baccalaureat, 1433 das Lizentiat und im selben Jahr noch wurde er zum Doktor promoviert. Schrick starb 1473 und wurde im Dom zu Sankt Stephan in Wien beerdigt. Schrick gilt wegen seines Haupwerkes auch als Vorläufer der Botaniker und als erster Pflanzensammler in Wien und Umgebung. Nach seiner eigenen Aussage hat er die Wirkung der Pflanzen zum grossen Teil bei den Autoritäten zusammengesucht, obwohl etliche Pflanzen, die als einheimisch gelten, vermutlich von ihm in ihrer Wirkung untersucht wurden. Manches dürfte allerdings von Galeazzo di Santa Sofia aus Padua übernommen worden sein. Galeazzo erwarb 1390 das medizinische Doktorat und wurde von Herzog Albrecht III. an die Wiener Universität berufen, wo er bis 1407 arbeitete. Ab 1407 bis zu seinem Tod 1427 kann er wieder in Padua nachgewiesen werden. Wichtiges, bis ins 16. Jh. weit verbreitetes illustriertes Zeugnis zur Destillation, mit einer Darstellung zur Alkoholdestillation mit Rosenhut. Der luftgekühlte Rosenhut war zwischen dem 12. und 15. Jahrhundert ein vielgenutzter Apparat, mit dessen grosser Oberfläche man das Kühlproblem zu lösen suchte. Das Destillat kondensierte an der Innenwand, und wurde durch eine im Inneren angebrachte Rinne im flüssigen Zustand in das Ablaufrohr geführt. Schrick beschreibt die Heilwirkung von 80 Pflanzendestillaten, zeigt aber nicht die Herstellung derselben. Er beruft sich in seinem Werk nur auf zwei Meister, nämlich Avicenna und einen Meister Albertanus aus Florenz, obwohl er im Vorwort bestätigt, dass sein Werk aus den Büchern zusammencolligiert und beschrieben sei. Meister Michael verfasste sein Traktat 1455, im Jahre 1466 wurde es von ihm überarbeitet und diese zweite Fassung ist die Vorlage für die meisten späteren Abschriften und für alle Drucke. Die Urfassung ist sehr selten. |
Ausgaben |
Teilweise Abschrift: Michael Puff aus Schrick: Von den gebrannten Wässern, in: Stadtbibliothek Schaffhausen, unter Heinrich Steinhöwel, Ulmer Wundarznei; Signatur: Gen. 26, 147r – 179v, mit zwei Skizzen von Brennöfen ( 148v, datiert letztes Viertel 15. Jh.). Neben dieser Handschrift sind noch weitere 15 Manuskripte von unterschiedlicher Seitenzahl bis ins 16. Jh. erhalten. Gedruckte deutsche Ausgaben: Johann Bämler, Augsburg 1476, 1477, 1478, 1479, 1482 | Anton Sorg, Augsburg 1479, 1481 | Mainz, Drucker der Prognosticatio, um 1480 | Johann Blaubirer, Augsburg 1481, 1482 | Martin Schott, Strassburg 1481, 1482 und viele andere mehr. |
Referenzen | Forbes 1948, Pascher 1988, Buchheim/Sonnemann 1990 |
Verfasser | Zindel 2017 |