Bereitung, Eigenschaften und Nutzanwendung des Wasserglases mit Einschluss der Stereochromie
Autor Fuchs, Johann Nepomuk von ;
Titel Bereitung, Eigenschaften und Nutzanwendung des Wasserglases mit Einschluss der Stereochromie
Untertitel
Publikationsjahr 1857
Publikationsort München
Verlag/Herausgeber Literarisch-artistische Anstalt
Sprache Deutsch
Illustrationen Nein
Beschreibung

Fuchs empfand die Technik der Stereochromie ( aus dem griechischen stereos = fest, dauerhaft und chroma = Farbe ) qualitativ der Freskomalerei ebenbürtig und der Enkaustik überlegen. Bei der Stereo-chromie bildet das Wasserglas das Bindemittel der Farben und ihrer Unterlagen. Der maltechnische Aufbau wird mit Untergrund, Obergrund und Malschicht bezeichnet. Der frische aber trockene Kalkmörtel wird mit Doppelwasserglas ( spezielle Mischung aus Kali- und Natronwasserglas ) getränkt. Der Obergrund ( ein weiterer Kalkmörtel ) wird mit Kaliwasserglas imprägniert. Die in Wasserglas angeriebenen Farbmittel ( Zinkweiss, Chromgrün, Cobaltblau, Chromrot, Eisenoxid, Cadmium, Ultramarin, Ocker, Terra di Siena, Umbrabraun und Kohle ) können nun aufgetragen werden.

            Nach positiven Festigungs-Erfahrungen mit der Stereochromie auf Fresken entwickelte Fuchs weiter ein Verfahren, das Wasserglas als Festigungsmittel für Wandmalerei in Fresko verwendete. Damit das Wasserglas die Sinterschicht der Fresken durchdringen könne, riet er dazu, diese mit Regenwasser, angesäuert mit reiner Essigsäure, abzuwaschen. Dann anschliessend den entstandenen essigsauren Kalk ( Calciumacetat ) mit Wasser abzuspritzen und das Bild trocknen zu lassen. Danach könne mit Fixierungswasserglas getränkt werden.

Referenzen Schießl 1985, Schießl 1989, Segieth-Wülfert 1991
Verfasser Zindel 2010